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29.03.2023

Mehr als Hygge: Dänemark entwickelt sich zum Logistikhotspot

Spätestens mit Fertigstellung des Fehmarnbelttunnels rückt ganz Skandinavien noch enger an Kontinentaleuropa heran. Profitieren wird davon auch das kleine aber wirtschaftsstarke Dänemark. Welche Chancen sich daraus ergeben, darüber schreibt Björn Sundermann in einem Ramp One-Gastbeitrag.
©: Chatwood Architects
An der Autobahn E47 in der Nähe der Stadt Maribo auf der Insel Lolland befindet sich der „Erhvervspark Maribo“, wo derzeit der Gewerbepark „HUB 48 Maribo“ realisiert wird. Mit der geplanten Fertigstellung des Fehmarnbelttunnels wird er an einer der bedeutendsten Logistikachsen zwischen Skandinavien und Kontinentaleuropa liegen.
Foto: Chatwood Architects
„Dänemark ist nicht nur ein „Hygge“-Land, in dem die sprichwörtliche dänische Gemütlichkeit und Entspannung überall zu finden ist, sondern auch ein echter Vorreiter in puncto Stadtentwicklung, Architektur, Mobilität und ambitionierter Großprojekte. Speziell das lebenswerte und weltoffene Kopenhagen gilt vielen – zurecht – als Inbegriff für kosmopolitischen Lifestyle und Urban Living. Als attraktiver Wirtschaftsstandort verbinden sich hier ein flexibler Arbeitsmarkt mit hohem Freizeitwert, zahlreiche Innovationen der grünen Transformation mit besten Konditionen für Investoren. Aber auch die touristischen Destinationen an der dänischen Nord- und Ostseeküste gewinnen konsequent an Attraktivität – für Besucher und Projektentwickler gleichermaßen. Wussten Sie zum Beispiel, dass man an keinem Ort in Dänemark weiter als 52 Kilometer vom Meer entfernt ist?

Gastbeitrag

von Björn Sundermann,
Geschäftsführer bei der Robert C. Spies Industrial Real Estate

Bereits seit vielen Jahren arbeiten wir mit Kommunen und Architekten aus Skandinavien zusammen. Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir von Skandinavien lernen können und dass viele stadtplanerische Ansätze gut auf Norddeutschland übertragbar sind. Auch weisen die kulturellen und ethischen Werte im Geschäftsleben zahlreiche Parallelen zu Norddeutschland auf – beste Voraussetzungen also, um die Zusammenarbeit zwischen unseren norddeutschen Standorten und Dänemark zu intensivieren. Insgesamt bieten wir unseren Kunden eine Plattform für den Markteintritt nach Dänemark mit attraktiven Immobilienperspektiven, einem stabilen Investmentmarkt und sehr guten Wachstumsprognosen. Dabei konzentriert sich unsere Tätigkeit auf Investments und die Beratung und Vermittlung von touristischen Entwicklungen sowie Grundstücken für Gewerbe- und Logistikareale. Für unser Haus war es eine strategische Konsequenz, das kontinuierliche Wachstum der Unternehmensgruppe mit Büros in Hamburg, Bremen, Oldenburg und Frankfurt auch Richtung Norden mit einer Dependance in Kopenhagen fortzuführen. Seit Januar 2021 sitzen wir im BLOXHUB im Herzen von Kopenhagen – für uns eine ideale Plattform zum Netzwerken und uns zu den Zukunftsthemen der Städte und der Immobilienwirtschaft auszutauschen. Zudem wird unsere starke lokale Expertise durch dänische Associate Partner vor Ort sichergestellt.

Beste Voraussetzungen für Unternehmensgründungen

Darüber hinaus gibt es aber noch zahlreiche weitere Vorteile: Dänemark ist eines der wirtschaftlich erfolgreichsten und wohlhabendsten Industrieländer in Europa. Bei einem hohen Wirtschaftswachstum erreichte das Land in den vergangenen Jahren fast Vollbeschäftigung. Zudem ist das dänische System für Unternehmensgründungen sehr liberal und erhält nur wenige formale Voraussetzungen. So ist zum Beispiel Dänemarks vorteilhaftes Steuersystem sehr lukrativ für Unternehmen, die in den Norden expandieren wollen. Mit einer Unternehmenssteuer von 22 Prozent vom Unternehmensgewinn liegt Dänemark unter dem Durchschnitt von OECD und EU. Hinzu kommen attraktive Kredit- und Finanzierungskonditionen, eine hohe Markttransparenz, stabile Rechtsbedingungen und ein einfacher Transaktionsprozess. Auch sprachliche Hürden ergeben sich in Dänemark nicht, schließlich sprechen rund 90 Prozent der Dänen Englisch und rund 60 Prozent Deutsch. Ein weiterer Vorteil ist die stabile Währung durch die Koppelung an den Euro.

Fehmarnbelttunnel bringt hohe regionalwirtschaftliche Impulse

Gegenwärtig sind wir für zahlreiche Immobilienprojekte in Greater Kopenhagen, auf den Inseln Rømø, Møn und Lolland sowie in anderen attraktiven Städten in Dänemark mandatiert. So entwickeln und vermitteln wir aktuell zum Beispiel für einen privaten Investor ein bis zu 90 Hektar großes Gewerbegebiet, dass sich nur rund 20 Fahrminuten von der zukünftigen Fehmarnbeltquerung entfernt befindet. Der sogenannte „Erhvervspark Maribo“ befindet sich an der Autobahn E47 in der Nähe der Stadt Maribo auf der Insel Lolland und wird perspektivisch mit der geplanten Fertigstellung des Fehmarnbelttunnels im Jahr 2029 zu einer der bedeutendsten Logistikachsen zwischen Skandinavien und Kontinentaleuropa werden. Es handelt sich bei dem Auftrag um eine der größten Gewerbe- und Businessparkentwicklungen in Dänemark. In engster Synergie zwischen der Kommune Lolland und der Wirtschaftsförderung Business Lolland-Falster haben wir die strategische Planung, das Nutzungskonzept sowie den Masterplan für das gesamte Areal entwickelt und übernehmen zudem die Gesamtvermarktung der Flächen.

Insgesamt sind auf dem Grundstück vier Bauabschnitte vorgesehen. Im ersten Bauabschnitt hat der Bremer Investor und Projektentwickler Peper & Söhne Ende 2022 ein Entwicklungsgrundstück, dass wir vermittelt haben, mit einer Gesamtgröße von circa. 50.000 Quadratmetern erworben. Auf diesem wird ein moderner Gewerbepark mit dem Namen „HUB 48 Maribo“ realisiert. Die Bebauung des Gewerbeparks erfolgt dabei in zwei Schritten. Zunächst entstehen Handwerkerhöfe mit einer Gesamtmietfläche von rund 3.800 Quadratmeter sowie mehrere Gewerbeeinheiten mit einer Gesamtmietfläche etwa 4.800 Quadratmetern. 2024 werden im zweiten Schritt mehrere Light-Industrial-Flächen mit einer Gesamtmietfläche von 6.700 Quadratmetern sowie eine Logistikhalle mit einer Gesamtmietfläche von knapp 8.000 Quadratmetern fertiggestellt.

Mit Fertigstellung der Fehmarnbeltquerung wird die Insel Lolland hohe regionalwirtschaftliche Impulse erfahren, da auf der deutschen Seite des Tunnels, an der A1 in Schleswig-Holstein, die Flächen knapp sind und auf der dänischen Seite der Bodeneinstand günstiger und kalkulierbarer ist. Darüber hinaus bergen die steigenden Güter- und Personentransporte signifikante Potenziale für Wirtschaft und Tourismus im ländlich geprägten Lolland. Schon heute ist die Insel mit der Fährverbindung nach Fehmarn ein Tor zu Skandinavien bzw. Mittel- und Südeuropa. Durch den im Bau befindlichen Fehmarnbelttunnel wird diese Bedeutung immer stärker, da die Erreichbarkeit zwischen den Inseln Lolland und Fehmarn optimal verkürzt und vereinfacht wird. Insgesamt werden in den nächsten zehn bis zwölf Jahren etwa elf Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur der Region investiert und dabei über 10.000 neue Jobs generiert werden. Mit diesem Bedeutungszuwachs wird die Attraktivität für unternehmerische Investitionen auf Lolland enorm zunehmen.“

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„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir von Skandinavien lernen können und dass viele stadtplanerische Ansätze gut auf Norddeutschland übertragbar sind.“

Björn Sundermann

Geschäftsführer bei der Robert C. Spies Industrial Real Estate

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