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RICS veröffentlicht ESG-Studie

Die Professional Group Asset Management (PGAM) von RICS Deutschland ist im Zuge einer Studie der Frage „Wie geht ESG im Asset Management?“ nachgegangen. Das Ergebnis: ESG-Strategien werden zunehmend implementiert, aber es müssen noch viele Hürden genommen werden.
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Dem ´E´ in ESG wird unter den Studienteilnehmern die größte Bedeutung beigemessen Dabei stehen die Themengebiete CO2-Reduzierung, Energieeffizienz und Abfallvermeidung im Fokus.
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Die Professional Group Asset Management (PGAM) von RICS Deutschland ist im Zuge einer Studie der Frage „Wie geht ESG im Asset Management?“ nachgegangen. Dafür wurden 50 Teilnehmer aus den Bereichen Investment, Asset- und Property Management sowie Dienstleistung, Projektentwicklung und Beratung in der Zeit von Januar bis April 2022 strukturiert befragt.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei der Umsetzung definierter ESG-Strategien 46 Prozent der Studienteilnehmer den Implementierungsstand als „fortgeschritten“ einschätzen. 40 Prozent der Befragten geben an, mit der Umsetzung begonnen zu haben. Allerdings gilt es, noch viele Hürden in den Bereich Datenverfügbarkeit, Personal, Standards und Prozesse zu überwinden. So beklagen 52 Prozent der Befragten die mangelhafte Verfügbarkeit von Verbrauchsdaten der Mieter, gefolgt von der Verfügbarkeit und fehlenden einheitlichen Standards für Gebäudedaten (12 Prozent). Die Verfügbarkeit von Vergleichsdaten und deren Definition stellt die Branche ebenfalls vor große Herausforderungen.

Artikel

von Tim-Oliver Frische

Implementierung und Monitoring von ESG-Strategien

Wenig überraschend ist, dass dem ´E´ in ESG die größte Bedeutung beigemessen wird. In der detaillierten Betrachtung, welche strategischen Prioritäten dabei gesetzt werden, wird dies sehr klar mit den Themengebieten CO2-Reduzierung, Energieeffizienz und Abfallvermeidung beantwortet. Themen wie Biodiversität oder Wasser haben derzeit noch eine geringere Priorität. Hervorzuheben ist, dass auch der Aspekt ´S´ im Fokus der Befragten steht. Zwei Drittel der Teilnehmer schätzen seine Bedeutung als hoch oder sehr hoch ein.

Auf die Frage, welche Projekte im Fokus stehen, geben die Teilnehmer die Bereiche Datenerfassung, ESG-Berichterstattung sowie die Berücksichtigung von ESG-Aspekten in Kernprozessen an. Letztgenannter Punkt umfasst unter anderem die Erstellung von ESG-Roadmaps, die Berücksichtigung von ESG-Kriterien in Investitions- und Ankaufsprozessen sowie die Umsetzung von Projekten zur Energieeffizienzsteigerung.

Bei der Überprüfung der ESG-Strategien und der angewandten Tools geben 35 Prozent der Teilnehmer an, umfassende Benchmark-Systeme zum ESG-Monitoring zu verwenden. Hiervon haben ECORE oder GRESB einen merklichen Anteil (18 Prozent). Ein großer Teil der Befragten ist noch in der Findungsphase (18 Prozent) oder arbeitet mit MS-Excel-basierten Lösungen, „händischen Prozessen“ oder mit selbsterstellten Lösungen (26 Prozent).

Wie geht es weiter?

Auf dem Weg zu einer transparenten und vor allem effizienten Umsetzung der ESG-Vorgaben sehen sich die Studienteilnehmer einer Reihe von Herausforderungen gegenüber. Es besteht eine große Unsicherheit bei sich verändernden Vorgaben in den Bereichen Gebäudeeffizienz und Nachhaltigkeit, aber auch hinsichtlich der weiteren Konkretisierung der EU-Taxonomie, der Reporting-Vorgaben, der Social-Taxonomie sowie im Bereich Governance. Es ist offen, welche Datenstandards, Zertifizierungssysteme oder ESG-Scorings sich durchsetzen werden.

Im Bereich der Social-Taxonomie erwarten die Umfrageteilnehmer eine Ausweitung gesetzlicher Regelungen. So wird von den Branchenvertretern die Forderung formuliert, dass – sollte im geplanten Lieferkettengesetz die Immobilie Bestandteil der Bewertung werden – zuvor verlässliche Standards für die Messung und Vergleichbarkeit geschaffen werden müssten.

Bestandshalter bemängeln die erkennbare Benachteiligung älterer Gebäude in der ESG-Bewertung, da der ökologische und ökonomische Aufwand für Abriss, Entsorgung und Neubau nicht ausreichend berücksichtigt wird. In der Praxis kann im Rahmen einer energetischen Sanierung von Bestandsobjekten mit angemessenen Mitteln meist kein Neubaustandard erreicht werden. Dennoch ist die Sanierung in der Gesamtbetrachtung nicht selten die bessere Alternative. Dies sollte in den EU-Vorgaben Berücksichtigung finden.

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„Große Herausforderungen liegen in der Verfügbarkeit und im Management von erforderlichen Daten und Prozessen sowie in der Verfügbarkeit von geeigneten Mitarbeitern, passenden Lösungen und erfahrenen Beratern.“

Susanne Lohas-Clemens MRICS

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