ANZEIGE
Spies
Das Medium für Logistikimmobilien-Entscheider
05.11.2020

Marktbericht: Rekordfertigstellungen bei Unternehmensimmobilien

Die Initiative Unternehmensimmobilien hat ihren neuen Marktbericht vorgestellt. Bereits nach dem ersten Halbjahr 2020 zeichnet sich für das Gesamtjahr ein neuer Rekord mit rund 2,2 Millionen Quadratmeter fertiggestellten Flächen von Unternehmensimmobilien ab – eine Steigerung um 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
©: GKV/iStock
Laut Marktbericht der Initiative Unternehmensimmobilien war das 1. Halbjahr 2020 eines der stärksten ersten Halbjahre auf dem Investmentmarkt.
Foto: GKV/iStock

Die Initiative Unternehmensimmobilien hat ihren neuen Marktbericht vorgestellt. Demnach haben Projektentwickler auf den seit längerem akuten Flächenmangel reagiert: Bereits nach dem ersten Halbjahr 2020 zeichnet sich für das Gesamtjahr ein neuer Rekord mit rund 2,2 Millionen Quadratmeter fertiggestellten Flächen von Unternehmensimmobilien ab. 2019 wurden 1,3 Millionen Quadratmeter fertiggestellt, das wäre eine Steigerung um 66 Prozent. Zugleich war auch das Transaktionsvolumen mit mehr als 1,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr ausgesprochen hoch – und das, obwohl sich internationale Akteure auffallend zurückhielten. Mit Abstand am begehrtesten waren erneut Gewerbeparks.

Artikel

von Tim-Oliver Frische

Hohes Neubauvolumen vor allem bei Produktionsimmobilien

Unter den 2,2 Millionen Quadratmetern neu fertiggestellter Flächen finden sich vor allem viele Produktionsimmobilien, so Ralf-Peter Koschny, Vorstand bei bulwiengesa. „Gerade Eigennutzer bauen im großen Stil. Dadurch kann auch die Befürchtung, dass womöglich das Angebot die Nachfrage übersteigen könnte, ausgeräumt werden. Wir beobachten gespannt, wie groß der Anteil dieser Objekte sein wird, die in nächster Zeit durch Sale-and-Leaseback-Transaktionen dem Investmentmarkt zugeführt werden.“
Bereits im ersten Halbjahr 2020 nehmen die Fertigstellungen in den Kategorien Lager- und Produktionsimmobilien mit 89 Prozent den Großteil der Unternehmensimmobilien ein. Während bei den Lagerimmobilien im langjährigen Mittel ein Rückgang von rund 32 Prozent zu verzeichnen ist, gewinnen Produktionsimmobilien an Bedeutung und schneiden 17 Prozent besser ab als im fünfjährigen Schnitt. Das Rekordergebnis bei Produktionsimmobilien lässt sich auf eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Projekten zurückführen, die in diesem Jahr fertiggestellt werden. Charakteristisch für diese Projekte ist ebenfalls eine große Varianz der jeweiligen Flächengrößenklassen. Die Fertigstellungszahlen von Gewerbeparks ziehen ebenso an. Auch wenn sie im ersten Halbjahr nur 9 Prozent der Fertigstellungen ausmachen, nehmen sie in der fünfjährigen Betrachtung stetig zu (+ 15 Prozent). Damit kann dem Wunsch nach Multi-Tenant-Objekten entgegengekommen werden.

ANZEIGE

Hohes Transaktionsvolumen, aber internationale Akteure zögerlich

Bei einem Transaktionsvolumen von mehr als 1,2 Milliarden Euro konnte im ersten Halbjahr das zweithöchste Halbjahresvolumen registriert werden – trotz der deutlichen Zurückhaltung internationaler Akteure. Damit ist der Start in das Jahr trotz aller negativen Vorzeichen bemerkenswert positiv ausgefallen. Lediglich 2017 konnte in einem ersten Halbjahr ein höheres Volumen verzeichnet werden. Die Betrachtung der Vorjahre zeigt, dass in der zweiten Jahreshälfte in der Regel höhere Investments getätigt wurden und somit in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie ein erneutes Rekordjahr erreicht werden könnte.

Während 2017 und 2019 der Anteil internationaler Akteure am Transaktionsmarkt für Unternehmensimmobilien überdurchschnittlich war, schienen sich internationale Akteure im ersten Halbjahr 2020 deutlich zurückzuhalten. Der Rückgang steht aller Wahrscheinlichkeit nach mit der unsicheren Situation rund um COVID-19 in Zusammenhang. Bei europäischen Akteuren nahmen die anteiligen Käufe um 16 Prozent und bei nordamerikanischen Akteuren um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab.

Deutsche Akteure seien aktuell stärker bereit, mit Unternehmensimmobilien zu handeln, so Ralf-Peter Koschny. „Ihr Anteil im ersten Halbjahr lag bei 86 Prozent. Auch 2016, als die Europäische Zentralbank den Leitzins auf null Prozent gesenkt hatte, war das Interesse ähnlich stark – viele sahen sich nach Anlagealternativen um, die nicht jeder auf dem Schirm hat, beflügelt durch vergleichsweise hohe Renditen bei zugleich hoher Flächennachfrage. Deutsche Investoren haben einen Heimvorteil. Sie sind mit dem hiesigen Markt vertraut und können noch vor europäischen und internationalen Akteuren auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren.“

Im Vergleich nahm der Anteil deutscher Akteure aktuell beim Kauf um 28 Prozent zu, bei Verkäufen um 19 Prozent. So ein hoher Anteil wurde im gesamten Betrachtungszeitraum seit 2013 noch nicht beobachtet.

Investmentvolumen nach Objektkategorie in Mio. Euro
  • Transformationsimmobilien 0 0% 0%
  • Gewerbeparks 903,4 100% 100%
  • Lagerimmobilien 197 22% 22%
  • Produktionsimmobilien 143,6 16% 16%
Quelle: Bulwiengesa

Investments in Gewerbeparks mit überragendem Anteil

Mit Ausnahme der Gewerbeparks (+ 60 Prozent) und den Lagerimmobilien (+ 31 Prozent) büßten zuletzt Objektkategorien wie Transformationsimmobilien (- 100 Prozent) und Produktionsimmobilien (- 56 Prozent) im Vergleich zum 5-Jahres-Schnitt an Transaktionsvolumen ein. Gewerbeparks sind die am stärksten gehandelte Objektkategorie im ersten Halbjahr 2020. Mit rund 903 Millionen Euro Transaktionsumsatz vereinen sie knapp 73 Prozent des gesamten Investmentvolumens auf sich. Im Mittel der vergangenen fünf Jahre wurden rund 1,13 Milliarden Euro pro Jahr in Gewerbeparks investiert. Dieses beachtliche Niveau wurde zum ersten Halbjahr 2020 zu 80 Prozent bereits erreicht. Der Rest der Investments teilt sich auf Lager- (16 Prozent) und Produktionsimmobilien (12 Prozent) auf.

Download

Marktbericht herunterladen (PDF)

Lesen Sie auch

Das neueste

Webtalk: On the Road to Expo Real

Webtalk: On the Road to Expo Real

Am 1. Oktober war Ramp One, das Medium für Logistikimmobilien-Entscheider, live auf Sendung. Fein portioniert diskutierten Branchenexperten im Vorfeld der Messe Expo Real Themen, die die Branche bewegen: das neue ESG-Label der Initiative Logistikimmobilien, die Logix-Studie zur kommunalen Wärmeplanung, den in diesem Jahr wieder ausgelobten Logix Award sowie das exklusive Interview mit Jan Dietrich Hempel im DVZ-Themenheft Logistikimmobilien.

WEITERLESEN

Beliebt bei unseren Lesern

Garbe meldet Vollvermietung in Magdeburg

Garbe Industrial Real Estate hat ihr rund 86.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum in Sülzetal südlich von Magdeburg komplett vermietet. Die zuletzt noch verfügbare Fläche von ca. 65.000 Quadratmetern wird künftig ein global tätiger, norddeutscher...

Deutschland und seine Logistikregionen

Newsletter abonnieren!

Der kostenlose Newsletter für erstklassige Informationen aus der Welt der Logistikimmobilien.

Aus unseren Rubriken

Nicholas Haas neuer Head of Development bei P3 Logistic Parks

P3 Logistic Parks hat Nicholas Haas zum neuen Head of Development ernannt. Bereits seit 2020 ist der Diplom-Ingenieur der Architektur für die Projektsteuerung und -entwicklung bei P3 zuständig. Zuvor verantwortete er unter anderem den Aufbau des Nürnberger Standorts von Arcadis.

Four Parx gründet Prop-Tech-Start-up „qprem”

Four Parx hat mit der qualified premises GmbH ein Start-up gegründet. Ziel ist es, den ganzheitlichen digitalen Betrieb und die Verwaltung von Gewerbe- und Industrieimmobilien über eine Softwareplattform effizient und einfach zu organisieren.

Grüne Logistik fängt bei der Immobilie an

Seit einiger Zeit dreht sich bei Logistikimmobilien vieles um Nachhaltigkeitskriterien, deren Einfluss und Realisierungsmöglichkeiten. Doch welche dieser Kriterien und Maßnahmen können bei Logistikimmobilien mittlerweile als Standard vorausgesetzt werden und wo herrscht noch Klärungsbedarf? Ein Ramp One-Gastbeitrag von Natalie Weber.

Harden Industriebau nimmt operative Arbeit auf

Nach seinem Deutschlandstart im September steht für das Generalunternehmen Harden Industriebau aus Düsseldorf das erste Projekt auf der Agenda. Im Auftrag eines weltweit tätigen Immobilienentwicklers wird eine Build-to-Suit-Immobilie (BTS) im rheinland-pfälzischen Bitburg realisiert.

Gewerbezentrum Gütersloh geht an den Markt

Als erster Nutzer zieht die Deutsche Post DHL in eine rund 15.000 m² große Kombi-Zustellbasis im neuen Gewerbezentrum Gütersloh (GZG) ein. Das 4,2 ha große Hauptgrundstück wird seit 2018 von den Unternehmen Hagedorn und Bremer Projektentwicklung revitalisiert.

Peakside erwirbt Grundstück in Mülheim-Kärlich

Peakside hat ein 110.000 Quadratmeter großes Grundstück in Mülheim-Kärlich bei Koblenz von einem privaten Verkäufer erworben. Der Ankauf erfolgte für den Peakside Real Estate Fund IV, in den Peakside insgesamt über 1,2 Milliarden Euro investieren will.