Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt in NRW schwächelt

CBRE verzeichnet im ersten Quartal 2023 in NRW einen Flächenumsatz von 183.000 Quadratmetern. Verglichen mit dem ersten Quartal 2022 war dies ein Rückgang um 65 Prozent. Besonders rückläufig war der Flächenumsatz der Handelsunternehmen.
©: CBRE Research
Der Flächenumsatz des Industrie- und Logistikimmobilienmarkts von Nordrhein-Westfalen im 1. Quartal 2023 liegt deutlich unter dem 5-Jahresschnitt.
Foto: CBRE Research

Im ersten Quartal 2023 erreichte der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt von Nordrhein-Westfalen einen Flächenumsatz von 183.000 Quadratmetern. Verglichen mit dem ersten Quartal 2022 war dies ein Rückgang um 65 Prozent. Rückläufig war sowohl der Flächenumsatz von Eigennutzern (minus 69 Prozent auf 30.000 Quadratmeter) als auch der von Neubauten (minus 62 Prozent auf 97.000 Quadratmeter). Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse von CBRE.

Artikel

von Tim-Oliver Frische

Insbesondere der Flächenumsatz der Handelsunternehmen (inklusive E-Commerce), die im bevölkerungsreichsten Bundesland eine entscheidende Rolle am Logistikmarkt einnehmen, war rückläufig. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 ging der Flächenumsatz der Handelsunternehmen um 77 Prozent auf 27.000 Quadratmeter zurück. Dennoch war der Handelssektor mit einem Anteil von 23 Prozent am gesamten Flächenumsatz die zweitstärkste Nutzergruppe. Auf Platz eins blieben die Logistikunternehmen mit 44 Prozent und rund 94.000 Quadratmetern.

Köln mit besonders starkem Rückgang

Wie im ersten Quartal 2022 dominierten auch zum Jahresauftakt 2023 die übrigen Gebiete in NRW das Marktgeschehen (anteilig 52 Prozent des Flächenumsatzes). Das Ruhrgebiet folgt mit einem Anteil von 23 Prozent, gefolgt von Düsseldorf mit zwölf Prozent und der Region Köln mit elf Prozent. Während in der Region Köln ein besonders starker Rückgang um 83 Prozent registriert wurde, verzeichneten die übrigen Gebiete in NRW den geringsten Rückgang (minus 44 Prozent auf rund 95.000 Quadratmeter).

Die gewichtete Spitzenmiete für Logistikflächen stieg in den vergangenen zwölf Monaten flächendeckend weiter an: Sowohl in Düsseldorf als auch in der Region Köln stiegen die Spitzenmieten um neun Prozent auf 7,10 Euro pro Quadratmeter und Monat. Auch die Region Mönchengladbach verzeichnete ein Plus um neun Prozent auf 6,00 Euro. Der größte Anstieg wurde mit einem Plus um 17 Prozent auf 7,00 Euro im Ruhrgebiet registriert.

Ausblick auf 2023

„Sowohl die unsichere gesamtwirtschaftliche Lage als auch der Mangel an Flächen wird auch im weiteren Jahresverlauf dafür sorgen, dass die Dynamik am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen verhalten bleibt“, erwartet Koepke. „Auch Brownfields können derzeit keinen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die dringend benötigten Neubauprojekte umgesetzt werden können, da die Vorlaufzeiten dieser Projekte immer komplexer werden und somit länger dauern. Das alles wird unausweichlich zu weiter steigenden Mieten führen.“

ANZEIGE

„Das erste Quartal 2023 schließt an den verhaltenen Jahresabschluss 2022 an.“ .“

Rainer Koepke

Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland

Lesen Sie auch

Das neueste

Beliebt bei unseren Lesern

LIP Invest kauft Logistikimmobilie in Niedersachsen

LIP Invest hat für seinen ersten, in 2018 aufgelegten Logistikimmobilien-Fonds „LIP Real Estate Investmentfund - Logistics Germany“ die vierzehnte Immobilie erworben. Das teilt der in München ansässiger Investmentspezialist für Logistikimmobilien mit. Die im...

Die Bedeutung der Logistikbranche in Niedersachsen

Niedersachsen ist nicht nur Heimat eines der bedeutendsten Logistikstandorte Deutschlands, sondern auch ein zentraler Akteur im europäischen und globalen Handelsnetzwerk. Neben dem Automobil- und Fahrzeugbau zählt die Logistikbranche zu den wichtigsten...

Ramp One 2026

Deutschland und seine Logistikregionen

Newsletter abonnieren!

Der kostenlose Newsletter für erstklassige Informationen aus der Welt der Logistikimmobilien.

Aus unseren Rubriken

Der Wille zum Tor

Gelungener Übergang: Sebastian Betz (li.) und Bodo Hollung

LIP-Gründer Bodo Hollung hat vor Kurzem seinen Rückzug aus der LIP bekanntgegeben. Sein Nachfolger Sebastian Betz lud daraufhin in München zu einem besonderen Abend. Mit dabei: Jens Tosse, einer von Hollungs langjährigen Wegbegleitern. Der Inhaber der Agentur Teamtosse schreibt bei Ramp One exklusiv über das Event – und ehrt Bodo Hollung als herausragenden Unternehmer und Menschen.

VGP schreibt Energiewende-Erfolg

Die VGP Group hat in Zusammenarbeit mit node.energy ihre deutschen Standorte im Jahr 2024 bilanziell vollständig mit grünem Strom aus eigenen PV-Anlagen und ausgewählten Windanlagen versorgt. Damit reduzierte der Projektentwickler seine CO₂-Emissionen um mehr als 70 Prozent.