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28.11.2024

Photovoltaik als Treiber der Revitalisierung

Die Modernisierung älterer Bestandsimmobilien ist ein entscheidender Hebel für die Energiewende. Wie die Solarenergie Immobilienunternehmen dabei helfen kann, sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile zu erreichen, erläutert Kristina Boschenriedter vom Solar-Startup Enviria.
©: Aventos
Für die Logistikimmobilie „Green Box“ des Investmentmanagers Aventos hat Enviria ein Energy-as-a-Service-Konzept realisiert. Auf einer Dachfläche von über 6.588 Quadratmeter wurden insgesamt 3.374 PV-Module mit einer Gesamtleistung von 1.400 Kilowatt Peak installiert. Damit liefert die Solaranlage einen Jahresertrag von über 1.360.417 Kilowattstunden.
Foto: Aventos

Gewerbeimmobilien wie Büros, Fabriken und Lager tragen einen erheblichen Teil zum CO-Ausstoß des Gebäudesektors in Deutschland bei. Auf den gesamten Gebäudesektor in Deutschland entfallen etwa 100 Millionen Tonnen CO Emissionen pro Jahr, wovon wiederum circa 24 Prozent der Emissionen von Gewerbeimmobilien verursacht werden¹. Das entspricht etwa 3,5 Prozent der gesamten CO-Emissionen Deutschlands². Zur Einordnung: der Anteil des innerdeutschen Flugverkehrs am gesamten CO-Ausstoß Deutschlands betrug 2023 0,3 Prozent³.

Die hohen Emissionen von gewerblichen Gebäuden sind vor allem auf die Nutzung älterer Gebäude mit ineffizienter Heiz- und Kühltechnik sowie schlechter Dämmung zurückzuführen. Aufgrund der Langlebigkeit von Gebäuden werden circa 80 Prozent der heutigen Immobilien bis 2050 bestehen bleiben⁴. Die Modernisierung von Bestandsimmobilien ist daher ein entscheidender Hebel für die Senkung der CO-Emissionen und die Erreichung der Klimaziele Deutschlands.

Der Einsatz von Photovoltaik spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn Solarenergie hilft Immobilienunternehmen dabei, sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile zu erreichen.  Welche Vorteile bietet Photovoltaik für die Revitalisierung von Gewerbeimmobilien?

  • Umweltschutz: Photovoltaik verringert den CO-Ausstoß signifikant. Jede erzeugte kWh Strom ersetzt Energie aus fossilen Brennstoffen und senkt den CO-Ausstoß nachhaltig. Laut Umweltbundesamt liegt der Netto-Vermeidungsfaktor der Photovoltaik bei 690 Gramm CO-Äquivalente pro Kilowattstunde (kWh)⁵.
  • Kosteneinsparungen: Durch die Nutzung von Photovoltaik können Gewerbeimmobilien ihre Energiekosten spürbar senken. Die Einsparungen entstehen durch die Reduktion der Strommenge, die aus dem Netz bezogen werden muss und die Unabhängigkeit von Preisschwankungen am Strommarkt.
  • Dachflächen optimal nutzen: Bereits versiegelte, oft ungenutzte Flächen werden mit Photovoltaikanlagen produktiv gemacht und in ein funktionales Element des Gebäudes umgewandelt.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Die installierte Photovoltaik-Anlage trägt unmittelbar zur Wertsteigerung des Objekts bei.
  • Verbessertes ESG-Rating: In gängigen ESG (Environmental Social Governance)-Ratings, wie dem ECORE Scoring für die Immobilienbranche, stellt die Reduktion von CO-Emissionen einen elementaren Bestandteil des ESG-Ratings dar⁶. Die Reduktion der CO-Emissionen durch Photovoltaik trägt somit auch zu einem verbesserten ESG-Rating bei.
  • Mit oder ohne Investition: Modelle wie Dachvermietung ermöglichen es den Immobilieneigentümern ohne Investition schnell von den Vorteilen von Solarenergie zu profitieren.
  • Zusätzliche Einnahmen bei Dachvermietung: Bei Vermietung der Dachfläche für Solar können zusätzliche Miteinnahmen generiert werden.

Das „Green Box“ Viernheim: Ein Erfolgsbeispiel für die Revitalisierung von Bestandsimmobilien

Kristina Boschenriedter, Content Managerin bei der Enviria Business Solutions GmbH

Gastbeitrag

von Kristina Boschenriedter,
Content Managerin bei der Enviria Business Solutions GmbH

Wie die erfolgreiche Revitalisierung einer Bestandsimmobilie aussehen kann, hat der Immobilienentwickler und -investor Aventos anhand des Logistikgebäudes „Green Box“ in Viernheim eindrucksvoll gezeigt. Das 1978 errichtete Gebäude wurde in den Jahren 2021-2023 umfassend saniert und nun mit der BREEAM-Bewertung „Exzellent“ als außerordentlich nachhaltiges Gebäude ausgezeichnet⁷. Mit 77,50 Punkten ist es das am höchsten bewertete Logistikgebäude in der gesamten DACH-Region. Das Revitalisierungskonzept von Aventos beruht auf einem nachhaltigen Versorgungskonzept, das darauf abzielt, die CO-Emissionen im Gebäudebetrieb zu minimieren. Neben der Versorgung mit Biomethan stellt die Eigenstromerzeugung mithilfe von Photovoltaikanlagen eine zentrale Säule des Konzepts von Aventos dar.

Für die Umsetzung des Photovoltaik-Projekts kooperierte Aventos mit Enviria, Deutschlands führendem Solarunternehmen für Gewerbe und Industrie. Enviria bietet neben dem klassischen Kauf einer Solaranlage weitere Solar-Konzepte an, die es Unternehmen ermöglichen, ohne Investition auf Solarenergie umzusteigen.

Auch für das Projekt in Viernheim hat sich Aventos für ein Solar-Konzept mit Dachvermietung entschieden. Hierbei übernimmt Enviria die Installation und den Betrieb der Photovoltaik-Anlage. Aventos erhält im Gegenzug eine jährliche Miete von Enviria für die Nutzung der Dachfläche zur Solarenergiegewinnung. Die Mieter des „Green Box“ Viernheim wiederum können den günstigen Solarstrom beziehen. Die auf einer Dachfläche von 6.589 Quadratmeter installierte PV-Anlage generiert einen Jahresertrag von 1,360,417 Kilowattstunden. Gemessen am aktuellen Strommix in Deutschland können so 938,7 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden – ein erheblicher Beitrag zur Nachhaltigkeit des Gebäudes.

Für die Zukunft planen Aventos und Enviria weitere gemeinsame Photovoltaik-Projekte für insgesamt 13 Objekte mit einer Dachfläche von 162.000 Quadratmeter, die das Portfolio von Aventos umfasst.

Photovoltaik ohne Investment – wie funktioniert das?

Envirias Mission ist es, die Energiewende durch einfachen Zugang zu Solarenergie entscheidend voranzutreiben. Neben einem Rund-Um-Sorglos Paket für die Planung und Installation der Photovoltaik-Anlagen bietet Enviria verschiedene Solar-Konzepte an, die den Umstieg auf Solarenergie flexibel und ohne finanzielle Risiken ermöglichen, darunter:

  • Dachvermietung (ohne Investition): Das Unternehmen stellt Enviria das Gebäudedach für die Installation und den Betrieb einer Photovoltaik-Anlage zur Verfügung. Das Unternehmen erhält im Gegenzug eine Mietzahlung von Enviria für die Nutzung der Dachfläche und kann gleichzeitig den grünen Strom über Enviria beziehen.
  • Solaranlage mieten (ohne initiale Akquisitionskosten): Enviria übernimmt die Finanzierung, Installation und den Betrieb der Anlage auf dem Gewerbedach. Dabei bleibt die Anlage im Besitz von Enviria und das Unternehmen profitiert von günstigem Solarstrom.
  • Solaranlage kaufen (mit Investition): Enviria kümmert sich um alle Projektaspekte inklusive der Finanzierung, Planung, Installation und Inbetriebnahme und übergibt eine schlüsselfertige Solaranlage an das Unternehmen.

Photovoltaik als Zukunftsstrategie für nachhaltige Gewerbeimmobilien

Das Beispiel von Aventos und Enviria zeigt, welchen entscheidenden Beitrag die Nutzung von Photovoltaik bei der Revitalisierung von Bestandsgewerbeimmobilien leistet und dabei sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele verknüpft. Neben dem Beitrag zur Nachhaltigkeit und CO-Reduktion, steigert Photovoltaik die Wettbewerbsfähigkeit der Immobilien und bietet langfristige Stabilität und Unabhängigkeit bei den Energiekosten.

Quellen:

¹ de.statista.com/statistik/daten/studie/1411542/umfrage/treibhausgas-emissionen-von-gebaeuden-in-deutschland/

² www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#emissionsentwicklung

³ www.bdl.aero/wp-content/uploads/2024/07/2023-klimaschutz-im-luftverkehr.pdf

eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52020DC0662

https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/photovoltaik#Entsorgung

https://www.ecore-scoring.com/en/ecore-scoring-homepage/

⁷ BREEAM steht für Building Research Establishment Environmental Assessment Method und ist ein Nachhaltigkeitsbewertungssystem, das in über 80 Ländern zur Bewertung der Umweltverträglichkeit von Gebäuden genutzt wird.

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100 Mio.

Tonnen CO emittiert der Gebäudesektor in Deutschland jährlich

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