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JLL-Analyse: Eigennutzer treiben Logistikumsatz

JLL hat eine Analyse zum Industrial Leasing Markt im ersten Halbjahr 2022 veröffentlicht. Demnach haben die Umsätze durch Eigennutzer überproportional zugelegt. Durch sie wurden 58 Prozent mehr Flächen umgesetzt als ein Jahr zuvor. Die umsatzstärkste Region ist Berlin.
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„Das Jahresziel von acht Millionen Quadratmeter ist nicht unrealistisch“, so Sarina Schekahn, Head of Industrial Leasing JLL Germany. „Der Wunsch nach autarken Lieferketten und Produktionsstätten in Deutschland ist größer denn je. Doch wird vieles letztlich von der Angebotsseite abhängen und der Möglichkeit, schnell neue und hochwertige Flächen zu schaffen. Wichtig ist es nicht nur den aktuellen Stand zu betrachten, sondern mittelfristig zu denken: Alle Projektentwicklungen, die in den vergangenen drei Monaten oder jetzt gestoppt wurden, wirken sich erst in den kommenden neun bis 18 Monaten aus.“
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Während andere Assetklassen auf die neuen Herausforderungen des ersten Halbjahres abwartend reagiert haben, ist der Handlungsdruck auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen offenbar nochmals gestiegen: Zwischen Januar und Juni 2022 wurden mit rund 4,78 Millionen Quadratmeter mehr Quadratmeter umgesetzt als je zuvor in einem Halbjahr. Den Vorjahreswert von vier Millionen Quadratmeter übertraf das erste Halbjahr 2022 um 19 Prozent und den Fünfjahresschnitt sogar um 39 Prozent. Das ergab eine JLL-Analyse zum Industrial Leasing Markt im ersten Halbjahr 2022.

Überproportional zugelegt haben die Umsätze durch Eigennutzer, mit rund 1,45 Millionen Quadratmeter wurden durch sie 58 Prozent mehr Flächen umgesetzt als ein Jahr zuvor. Doch auch die Umsätze durch Vermietungen legten gegenüber dem Vorjahreswert um acht Prozent auf 3,33 Millionen Quadratmeter zu.

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von Tim-Oliver Frische

In den Big 5-Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) wurden in den ersten beiden Quartalen rund 1,15 Millionen Quadratmeter umgesetzt. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021 ein sattes Plus von 35 Prozent. Dieser positive Trend ist nicht nur auf die Ansiedlung Teslas in Grünheide zurückzuführen. Ohne diesen Abschluss läge der Umsatz bei 1,18 Millionen Quadratmeter und damit sechs Prozent über dem Vorjahr und 20 Prozent höher als der Fünfjahresschnitt.

Die umsatzstärkste Region ist Berlin mit 789.000 Quadratmeter – doch auch ohne den Tesla Deal nähme die Region mit 462.000 Quadratmeter die Spitzenposition ein. Mit deutlichem Abstand und einem kräftigen Minus im Jahresvergleich folgen auf Platz zwei und drei die Regionen Hamburg (248.000 Quadratmeter) und Frankfurt (181.000 Quadratmeter).

Spitzenmieten ziehen an

In den vergangenen zwölf Monaten sind die Spitzenmieten für Lagerflächen in der Größenordnung ab 5.000 Quadratmeter in allen Big 5 Regionen gestiegen. Die stärksten Zuwächse verbuchten Hamburg (um 17 Prozent auf 7,50 Euro/Quadratmeter/Monat) und Berlin (um knapp 14 Prozent auf 6,25 Euro/Quadratmeter/Monat). In Frankfurt stieg der Wert um 13 Prozent auf 7,00 Euro/Quadratmeter/Monat und in Düsseldorf um acht Prozent auf 6,50 Euro/Quadratmeter/Monat. Die höchsten Mieten werden mit 7,75 Euro/Quadratmeter/Monat in München gezahlt, ein Plus von neun Prozent. Auch für die nächsten Monate ist mit weiter steigenden Spitzenmieten zu rechnen.

Außerhalb der Big 5 bleibt Online-Handel wesentlicher Umsatztreiber

Rund 3,27 Millionen Quadratmeter wurden im ersten Halbjahr 2022 außerhalb der Big 5 Ballungsräume umgesetzt. Der Vorjahreswert (H1 2021: 2,88 Millionen Quadratmeter) konnte so um 13 Prozent und der entsprechende fünfjährige Mittelwert um ein Drittel übertroffen werden.

Auch zur Jahresmitte kann das Ruhrgebiet seinen Spitzenplatz unter den Regionen außerhalb der Big 5 behaupten. Rund 374.000 Quadratmeter wurden hier umgesetzt. Auf Platz zwei folgt die Region Erfurt mit rund 265.000 Quadratmeter noch vor der Region Leipzig/Halle mit rund 226.000 Quadratmeter. Auffällig dabei ist, dass 79 Prozent der Flächenumsätze in Neubauten bzw. Projektentwicklungen getätigt wurden.

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„Die Flächenknappheit ist in allen Regionen der Big 5 ein Thema, viele Gesuche können nicht bedient werden, auch durch Projektentwicklungen ist hier kurzfristig keine signifikante Verbesserung zu erwarten.“

Sarina Schekahn

Head of Industrial Leasing JLL Germany

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