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Frankfurter Logistikimmobilienmarkt knackt wichtige Marke

Das Immobilienberatungsunternehmen Realogis hat die Perfomance des Frankfurter Logistikimmobilienmarktes im ersten Halbjahr analysiert. Ein Ergebnis: Erstmals seit drei Jahren wurde beim Halbjahresflächenumsatz wieder die 300.000er Marke geknackt.
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Frankfurt bei Nacht
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Erstmals seit drei Jahren hat der Frankfurter Industrie- und Logistikimmobilienmarkt mit seinem Halbjahresflächenumsatz die 300.000er Marke geknackt. Bis Ende Juni 2021 haben alle Marktteilnehmer zusammen 309.000 Quadratmeter Flächen zur Miete beziehungsweise zur Eigennutzung gebracht. Zu diesem Ergebnis kommt das Immobilienberatungsunternehmen Realogis.

Der aktuelle Wert übertrifft den Vorjahreswert um 11 Prozent (H1 2020: 279.320 Quadratmeter) und stellt gleichzeitig das zweitstärkste Wachstum seit H1 2016 dar, das damals bei 40 Prozent lag (kommend von 248.000 Quadratmeter aus H1 2015).

Gleichzeitig reiht sich das aktuelle Ergebnis in die Top-Liga der ersten Halbjahre der letzten sechs Jahre ein: Nur das Rekordhalbjahr H1 2016 war mit 348.000 Quadratmeter stärker und lag etwa 13 Prozent über dem diesjährigen Halbjahreswert. Das aktuelle Halbjahr übertrifft zudem den 5-Jahres-Schnitt von 290.500 Quadratmeter um 6,4 Prozent.

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von Tim-Oliver Frische

Neubauten dominieren Flächenumsatz

In den ersten sechs Monaten sind 200.000 Quadratmeter und damit 65 Prozent aller Mietvertragsabschlüsse in neu fertiggestellten Objekten zum Tragen gekommen. „Damit sind zwei von drei Quadratmetern in Neubauten gezeichnet worden“, berichtet Julian Petri, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Frankfurt GmbH. Etwa ein Drittel entfiel auf Bestandsobjekte (109.000 Quadratmeter beziehungsweise 35 Prozent).

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„Zum guten Halbjahresergebnis hat vor allem ein starkes zweites Quartal mit 218.000 Quadratmeter Flächenumsatz beigetragen.“

Julian Petri

Geschäftsführer der Realogis Immobilien Frankfurt GmbH

Rhein-Main-Süd mit 50 Prozent aller Vertragsabschlüsse

Jeder zweite in den ersten sechs Monaten 2021 neu vermietete Quadratmeter liegt in der Region Rhein-Main-Süd. Mit einem Flächenumsatz von 153.300 Quadratmeter beziehungsweise 50 Prozent übernimmt sie wieder die Führungsrolle und legt zudem im Vorjahresvergleich um 14 Prozentpunkte zu (H1 2020: 100.240 Quadratmeter beziehungsweise 36 Prozent).

Mit Ausnahme des Vorjahreszeitraumes (H1 2020: 100.240 Quadratmeter beziehungsweise 36 Prozent, zweitplatziert) stellte die Region in den vergangenen Jahren stets den „Regionen-Sieger“. Allerdings liegt ihr aktuelles Potenzial noch hinter den Flächenumsätzen von H1 2018 (219.720 Quadratmeter beziehungsweise 73 Prozent) und H1 2019 (160.800 Quadratmeter beziehungsweise 62 Prozent).

Die Region Rein-Main-Ost erzielt aktuell einen Flächenumsatz von 105.600 Quadratmeter beziehungsweise 34 Prozent und büßt mit 16 Prozentpunkten von allen Regionen am deutlichsten am anteiligen Flächenumsatz ein (H1 2020: 139.750 Quadratmeter beziehungsweise 50 Prozent).

Ihr folgt das Stadtgebiet Frankfurt mit einem Umsatz in Höhe von 29.600 Quadratmeter beziehungsweise 10 Prozent. Im Vorjahr war Frankfurt noch fünftplatziert und konnte mit sieben Prozentpunkten von allen Regionen am zweitstärksten zulegen, kommend von einem Anteil von drei Prozent beziehungsweise 8.580 Quadratmeter in H1 2020.

Branche Logistik/Spedition auf der Siegertreppe

Mit einem Anteil von 44 Prozent beziehungsweise 136.800 Quadratmeter legt die Branche Logistik/Spedition in H1 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um stolze 39 Prozentpunkte zu und stellt den Sieger. Im Vorjahreszeitraum lag ihr Anteil bei lediglich fünf Prozent beziehungsweise 14.000 Quadratmeter, damit hat sich der Flächenumsatz aktuell beinahe verneunfacht.

Während in H1 2020 der Handel führte, ist er aktuell mit einem Anteil von 44 Prozent beziehungsweise 135.800 Quadratmeter zweitplatziert. Die Branche büßt mit -14 Prozentpunkte am zweitstärksten hinter der Branche Industrie/Produktion ein.

Auf dem dritten Platz rangiert die Sammelkategorie „Sonstiges“ mit einem Anteil von sieben Prozent beziehungsweise 21.400 Quadratmeter (zuvor mit einem Anteil von 9 Prozent beziehungsweise 24.560 Quadratmeter auch drittplatziert, in H1 2020 sogar noch vor Logistik/Spedition).

Überraschenderweise viertplatziert ist die im Vorjahreszeitraum noch zweitplatzierte Branche Industrie/Produktion. Sie verlor von allen Branchen mit -24 Prozentpunkten am deutlichsten und kommt in H1 2021 auf einen Anteil von lediglich fünf Prozent beziehungsweise 15.000 Quadratmeter (H1 2020: 29 Prozent beziehungsweise 79.860 Quadratmeter).

Handel verzeichnet die meisten Abschlüsse

Von den insgesamt im ersten Halbjahr registrierten 64 Abschlüssen entfallen mit 24 die meisten auf den Handel (38 Prozent), gefolgt von Logistik/Spedition mit 20 (31 Prozent). Die drittmeisten Abschlüsse verzeichnet die Sammelkategorie „Sonstiges“ mit 14 Deals (22 Prozent). Die wenigsten Abschlüsse waren für die Branche Industrie/Produktion zu beobachten mit 6 Abschlüssen (9 Prozent).

Großfläche bei knapp Zweidrittel aller Vertragsabschlüsse gefragt

„Wie im Vorjahr dominieren auch im abgelaufenen Halbjahr Objekteinheiten ab 5.000 Quadratmeter“, berichtet Julian Petri. 72 Prozent beziehungsweise 224.000 Quadratmeter des gesamten Flächenumsatzes der ersten sechs Monaten entfallen auf diese Kategorie. Damit kommt dieser Größenklasse hinsichtlich der anteiligen Bedeutung eine ähnliche Position wie im Vorjahreszeitraum zu (H1 2020: 199.640 Quadratmeter beziehungsweise 71 Prozent).

Zweitplatziert sind kleinere Flächen zwischen 1.000 und 2.999 Quadratmeter mit einem Anteil von 16 Prozent beziehungsweise 48.000 Quadratmeter. Diese legten im Vorjahresvergleich um drei Prozentpunkte zu, kommend von Rang drei mit 35.000 Quadratmeter beziehungsweise 13 Prozent in H1 2020. Drittplatziert sind größere Flächen zwischen 3.000 und 4.999 Quadratmeter mit einem Anteil von neun Prozent beziehungsweise 27.400 Quadratmeter (H1 2020: 13 Prozent beziehungsweise 35.350 Quadratmeter).

Spitzenmiete verharrt – Durchschnittsmiete legt leicht zu

Die Spitzenmiete verweilt mit 7,00 Euro/Quadratmeter auf ihrem vorläufigen Höchstwert aus H1 2020. Das ist bereits die zweite Stagnation, nach H1 2019, innerhalb der letzten fünf Jahre. Im 5-Jahresvergleich stieg sie in H1 2017 um drei Prozent, kommend von 6,30 Euro/Quadratmeter auf 6,50 Euro/Quadratmeter, in H1 2018 um sieben Prozent auf 6,95 Euro/Quadratmeter (deutlichster Anstieg der letzten ersten Halbjahre) sowie in H1 2020 minimal um fünf Cent, das heißt ein Prozent, auf 7,00 Euro/Quadratmeter. Aktuell übertrifft sie den 5-Jahres-Schnitt in Höhe von 6,88 Euro/Quadratmeter nur um knappe 1,7 Prozent.

Im Gegensatz zur Spitzenmiete hat die Durchschnittsmiete in H1 2021 um drei Prozent auf den im Halbjahresvergleich vorerst höchsten Wert von 5,10 Euro/Quadratmeter (+ drei Prozent) zugelegt und übertrifft den 5-Jahres-Schnitt in Höhe von 4,94 Euro/Quadratmeter um 3,2 Prozent.

Ausblick 2021

Derzeit sind verschiedene Neubauten im Rhein-Main-Gebiet in Planung. „Die Anfragen für dringende Gesuche können dadurch aber erst einmal nicht bedient werden. Daher wird der Nachfrageüberhang erst einmal anhalten“ so Adriano Borgia. Größtenteils kommen die Gesuche nach wie vor aus dem Handel und der Logistik, so der Branchenexperte. Derweil wagen sich Unternehmen auch an andere Standorte. So funktionieren mittlerweile aufgrund der Flächenknappheit auch verkehrstechnisch gut angebundene Grundstücke in peripheren Lagen am Rande der Kernmärkte.

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